19.12.2020 - 12:00
Große Freude herrscht kurz vor Weihnachten bei den Löschgruppen Becke und Landhausen. Die Gründe sind zwei neue LF 20 KatS für den Löschzug Nord, die am 19. Dezember von Bürgermeister Christian Schweitzer an die Löschgruppenführer übergeben wurden.
Das "LF" steht für Löschgruppenfahrzeug und das "KatS" sagt aus, dass die Fahrzeuge speziell für den Katastrophenschutz konzipiert wurden. Solche genormten Fahrzeuge werden normalerweise vom Land NRW in großen Stückzahlen beschafft und so konnte das Ausschreibungsverfahren für die Feuerwehr Hemer etwas vereinfacht werden. Die Fahrzeuge, die einen Gesamtwert von je ca. 280.000 Euro haben, sind so ausgestattet, dass mit ihnen innerhalb kürzester Zeit Wasser über eine lange Distanz gefördert werden kann. Dazu können die Schläuche auch während der Fahrt verlegt werden. "Der Löschzug Nord ist unser Zug für die Wasserversorgung", so Wehrleiter Markus Heuel. "Daher haben wir beide Löschgruppen mit solch einem Fahrzeug ausgestattet. In den nächsten Jahren folgt noch ein Gerätewagen Logistik mit weiterem Schlauchmaterial", gibt Heuel einen Einblick in das Konzept. Die beiden neuen Fahrzeuge, die vom Hersteller Schlingmann gefertigt wurden, werden von einem 272 PS starken Mercedes 1427 angetrieben. Sie verfügen über ein vollautomatisches Getriebe, um die Maschinisten bei der Fahrt zu entlasten. Weitere Besonderheiten sind: Eines der beiden Fahrzeug ist mit einer Schiebleiter ausgerüstet, die bis zum dritten Obergeschoss reicht. Das andere Fahrzeug verfügt über ein Sprungpolster SP 16, mit dessen Hilfe Personen aus bis zu 16 Metern Höhe gerettet werden können.
Die beiden neuen Fahrzeuge gehören, wie bereits durch Wehrleiter Heuel angedeutet, zu einer umfangreichen Neubeschaffungswelle, die bereits im Jahr 2018 ihren Ursprung gefunden hat. Von insgesamt 25 neuen Einsatzfahrzeugen sind nun acht im Dienst, neun befinden sich im Bau und weitere acht in der Ausschreibungsphase. Dabei müssen die Verantwortlichen immer wieder feststellen, dass nicht nur die Feuerwehr Hemer mit dem Abbau des Investitionsstaus beschäftigt ist. Die Bauzeit eines Fahrzeuges selbst beträgt keineswegs drei Jahre, allerdings sind die Auftragsbücher der Hersteller so prall gefüllt, dass eine solche Auslieferungsdauer inzwischen eingeplant werden muss. Dennoch ist man positiv gestimmt, dass im Jahr 2021 zwei neue Kommandowagen, ein Notfallkrankenwagen (Typ B), zwei Gerätewagen-Logistik und ein Mehrzweckfahrzeug und im Jahr 2022 ein Tanklöschfahrzeug 3000 und drei Einsatzleitwagen in den Dienst gestellt werden können. Von den vom Rat der Stadt Hemer beschlossenen 3,6 Mio. Euro für die Anschaffung der 25 neuen Fahrzeuge wurden bislang knapp 1,4 Mio. Euro verausgabt.