Demonstration für schnellen Gerätehausbau in Landhausen

 

21.03.2010 - 22:34

Hemer. Demonstrativ warfen sie die letzten fünf Baupläne für das Feuerwehrgerätehaus Landhausen in die Mülltonne. Mit einem Protest und Appell für einen zügigen Neubau endete am Samstag die Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr.

Die Löschgruppe Landhausen beendete mit ihrer Demonstration die Sitzung in der Festhalle Becke. Mit der überraschenden Ankündigung eines Gerätehausneubaus für fast die doppelte Summe der bisherigen Planungen hatte Bürgermeister Esken neue Hoffnung geweckt, zumal die Landhauser seit vielen Jahren auf die Sanierung ihrer „Baracke” warten und immer vertröstet wurden. So richtete sich die Demo an den Rat, der nun die 650 000-Euro-Investition trotz des Nothaushalts mittragen soll.

Zuvor hatte die Feuerwehr fast zwei Stunden lang aufs Jahr 2009 zurück- und auf das LGS-Jahr vorausgeblickt. Von Katastrophen blieb Hemer im vergangenen Jahr verschont. 186 Brandeinsätze und 380 Hilfeleistungen waren notwendig. Erstmalig ging die Zahl der Rettungs- und Krankenfahrten zurück. Insgesamt zählte die Feuerwehr 5259 Einsätze. Mit einer neuen Drehleiter, einem Löschfahrzeug und einem Rettungswagen wurde die Ausstattung verbessert. „Wir können in Hemer behaupten, dass wir technisch gut ausgestattet sind. Nicht überall ist die Sicherheit der Bürger so gut”, dankte Feuerwehrchef Dieter Tönnes Rat und Verwaltung.

Das Ehrenamt war das Thema des Abends. Vor allem durch die neue Einsatzgruppe Höhlenrettung, bestehend aus Feuerwehrleuten, Notärzten und Speläo-Gruppe Sauerland, wurde die Zahl der Ehrenamtlichen von 226 auf 253 gesteigert. Dennoch ist die Verfügbarkeit der Freiwilligen bei Einsätzen ein Problem, auch weil die Arbeitsplätze oft weit entfernt liegen. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Dieter Grefe appellierte an die Arbeitgeber, die Freiwilligen bei Alarmierungen freizustellen. Feuerwehrleute seien in den Betrieben Mitarbeiter mit vielen Zusatzqualifikationen und das bereits in der Jugendwehr. „Solche Auszubildende brauchen Sie in Ihrem Betrieb”, so Grefe.

Stolz blickte Dieter Tönnes auf die vielen Aktivitäten der Jugendfeuerwehr, des Spielmannszuges, der Ehrenabteilung und der Brandschutzerziehung.

Auf die Landesgartenschau hat sich die Feuerwehr nicht nur mit der Einsatzgruppe Höhlenrettung vorbereitet. Ein Sicherheitskonzept wurde für die Großveranstaltung erarbeitet. Zahlreiche Brandsicherheitswachen werden notwendig sein. Am kommenden Samstag wird ein sogenannter „Massenanfall von Verletzten” mit der kompletten Hemeraner Wehr, Einsatzkräften aus Iserlohn und Menden sowie verschiedenen Hilfsorganisationen geprobt.

Bürgermeister Esken bat die Feuerwehrleute, auch an anderen Stellen mitzuhelfen und lud sie zum „Ehrenamtsbrunch” am kommenden Sonntag ein. Ausführlich ging er auf die Finanzsituation der Stadt mit einem Minus von 20 Millionen Euro ein. Die Ehrenamtspauschale sei dennoch beibehalten worden. Auch der Neubau des Landhauser Gerätehauses solle nun endlich erfolgen.

Ehrungen durften nicht fehlen. Volker Jäger wurde zum neuen Westiger Löschgruppenführer befördert. Das Ehrenkreuz des Landes NRW erhielten Dirk Lahmann, Thomas Sprenger, Dirk Förster und Andreas Schulte für 25-jährige Dienstzeit bei der Feuerwehr. Für 35 Jahre wurden Friedrich-Wilhelm Beckmann, Hans-Dieter Mertens und Rainer Brauner geehrt.

Dem offiziellen Teil schloss sich ein gemütlicher Abend mit Tanz in der Festhalle Becke an.

Quelle: DerWesten.de