28.03.2010 - 00:00
Hemer. Eine eingestürzte Halle und 25 zum Teil schwer Verletzte riefen am Samstag die Feuerwehr auf den Plan. 301 Rettungskräfte aus Hemer, Iserlohn, Menden und Lüdenscheid mit 48 Einsatzfahrzeugen eilten auf das LGS-Gelände. Was die Hemeraner aufschreckte, war eine Großübung der Feuerwehr.
Um 13.40 Uhr war am Samstag das erste Martinshorn zu hören. Aufatmen bei den wimmernden Opfern, die im Bereich des Zentrums für Sicherheit- und Katastrophenschutztechnik (ZSK) im Auto eingeklemmt und unter Tischen und Bänken „vergraben” auf ihre Rettung warteten. Mit Kunstblut hatten sich die Opfer zurecht gemacht, und sie hielten für Notärzte und Rettungskräfte verschiedenste Verletzungen bereit.
Die Hemeraner Wehr mit Hauptamtlichen und Freiwilligen war zuerst vor Ort, Verstärkung aus Menden und Iserlohn rückte nach und nach an. Angespannt waren die Gesichter bei den Einsatzkräften, und schnell wurde deutlich: So ein Großeinsatz kann nur gelingen, wenn alle Hand in Hand arbeiten. Genau darauf achtete Einsatzleiter Dieter Tönnes. Er allein konnte den Großeinsatz natürlich nicht koordinieren; die Kräfte, die in der technischen Einsatzleitung tätig waren, arbeiteten hochkonzentriert und fehlerfrei.
Nachdem die Opfer geborgen wurden, wurden sie auf Tragen oder von Einsatzkräften gestützt, zur sogenannten „Verletztenablage” des Arbeiter-Samariter-Bundes gebracht; dort fand die Erstversorgung statt. Die Personalien der Patienten - insofern sie ansprechbar waren - wurden aufgenommen. Danach ging es auf den Behandlungsplatz, wo die Iserlohner Feuerwehr die Versorgung der Opfer übernahm. Bei einem sogenannten „MANV” - Massenunfall mit Verletzten - sind die Iserlohner die Einzigen im Nordkreis, die 25 Verletzte mit ihrem Equipment gleichzeitig versorgen können. So können die Schwerstverletzten direkt im „Intensivbehandlungsraum” im Rettungswagen behandelt werden, die leichter Verletzten werden in Zelten versorgt.
Bis ins letzte Detail wurde die Großübung durchgespielt, kritisch beobachtet nicht nur von Einsatzleiter Dieter Tönnes. Auch Bürgermeister Michael Esken, Ordnungsamts-Leiter Gerald Petry sowie Vertreter des MK waren gekommen, um sich davon zu überzeugen, dass man im Ernstfall auf ein gut funktionierendes Rettungs- und Hilfsnetz vertrauen kann.
Feuerwehrchef Tönnes: „Wenn man als Räderwerk funktionieren will, sollte man verstehen, wie sich das Rad nebenan dreht!” Er war zufrieden mit dem Verlauf der Großübung, die allen Beteiligten aufzeigen sollte, wie im Ernstfall zu handeln ist.
Fotostrecke DerWesten.de
Quelle: DerWesten.de