25.05.2010 - 16:03
Hemer. „Such! Hilf!“ Auf dieses Kommando hat die 7-jährige Schäferhündin förmlich gewartet. Sofort folgt sie aufgeregt mit ihren Hundeführern der Fährte. Kurz darauf belohnt sie sich selbst und findet den ersten Menschen zwischen den riesigen Gesteinsbrocken des Felsenmeeres.
Was sich anhört wie der Ernstfall, war in Wirklichkeit am Samstag eine Übung der Rettungshundestaffel Iserlohn in Kooperation mit der hiesigen Höhlenrettung. Von dem Aufgebot am Felsenmeer und der Sperrung von Brücke und Steg alarmierte Spaziergänger blieben stehen, hatte man doch die Befürchtung, etwas Dramatisches sei passiert.
Zum ersten Mal gab es eine Übung in dieser Form. Auch für die Suchhunde war es eine Premiere, da die Tiere bei der Suche sonst kein Geschirr und keine Leine tragen. Die beiden Suchhunde, Schäferhündin „Calle“ und Border Collie „Anton“, wurden so an die Suchleine und das unwegsame Gelände gewöhnt.
Gerade in Zeiten der Landesgartenschau, wenn eine Vielzahl an ortsunkundigen Besuchern nicht mit dem richtigen Schuhwerk ausgestattet sich auf den Wanderwegen des Geotops befindet, ist natürlich die Gefahr von Unfällen erhöht. Mal eben über die Abgrenzung gelehnt oder gar für einen besonderen Schnappschuss drauf gesetzt, sind sich viele gar nicht über die Gefahr bewusst und dem Abgrund nahe. Gerade für Kinder gilt: Kein Spielen auf den bedrohlichen Felsen!
In der Hoffnung, dass die Besucher des Naturschutzgebietes sich achtsam verhalten, wünschen sich die Retter, dass möglichst wenig passiert. Trotzdem sollte der Ernstfall erprobt sein. Müsste man mit menschlichen Rettern das ganze weitläufige Gebiet nach einer vermissten Person absuchen, würde dies vermutlich Tage dauern. Hier kommt der gute Spürsinn der vierbeinigen Retter zum Einsatz. Mit ihrer hervorragenden Nase können sie in einem eingegrenzten Gebiet wesentlich schneller menschliche Witterung aufnehmen.
Zur heimischen Höhlenrettung gehören die Feuerwache Hemer, die Löschgruppe Sundwig und die Späleo-Gruppe. Mit 15 Aktiven war die Rettungsgruppe rund um Björn Wegen bei der Übung im Einsatz. Vier von ihnen versteckten sich als „Köder“ unter dem Dickicht zwischen den Felsen. Des Weiteren gaben die Mitglieder der Höhlenrettung der Rettungshundestaffel rund um Leiter Harry Schulte nützliche Hinweise. Brücke und Steg lieferten hierbei eine gute Übersicht von oben.
Vorsichtig setzte „Calle“ eine Pfote vor die andere und bewegte sich sehr bedacht über die Felsbrocken. Bei dieser schwierigen Aufgabe ist das volle Vertrauen zwischen Hund und Mensch von großer Bedeutung. Gekrönt wurde der Einsatz von dem Erfolg, dass die vermeintlich Vermissten allesamt aufgespürt und mit lautem Gebell signalisiert wurden. Vollauf zufrieden beobachtete auch die Feuerwache Hemer die gelungene Übung. Die Zusammenarbeit mit der Rettungshundestaffel soll gerade auch bei der Ausbildung von menschlichen Rettern intensiviert werden.
Quelle: DerWesten.de