Alter Schlauchturm gesprengt: 1,5 Kilogramm Sprengstoff bringen Turm zu Fall

 

18.07.2010 - 18:00

Hemer. Das Signal ertönt, der durchdringende Ton, der vor der bevorstehenden Sprengung warnt. Die Blicke der Zuschauer hängen wie gebannt an dem alten Schlauchturm der ehemaligen Feuerwache. Dann ein Knall. Der Sprengstoff explodiert und der Stahlbetonkoloss kippt zur Seite, bis er schließlich nach wenigen Sekunden dumpf aufschlägt und die Trümmer in einer Staubwolke verschwinden.

Viele Hemeraner waren am Samstag lange bevor der Turm gesprengt wurde vor Ort, um die besten Aussichtspunkte zu ergattern: Am Perrick, auf dem Parkdeck oder direkt an dem Zaun, der den Gefahrenbereich abschirmte. Wilhelm Witzgall weiß, dass seine Arbeit Publikum anzieht. Der Sprengmeister aus Iserlohn, dessen korrekte Berufsbezeichnung Sprengberechtigter ist, hat in den vergangenen 40 Jahren schon so manches Gebäude dem Erdboden gleichgemacht. 1,5 Kilogramm Sprengstoff benötigen Witzgall und sein Team, um den 25 Meter hohen Schlauchturm zu Fall zu bringen. Bereits am Donnerstag wurden die Fall- und Sprengstoffschlitze in das Gebäude gebohrt.

So früh die ersten Zuschauer sich versammelten, so zeitig waren auch die Mitarbeiter des Ordnungsamtes und die Polizei zur Stelle. Sie kontrollierten im Vorfeld, ob alle betroffenen Häuser bis 15 Uhr geräumt waren und kein Schaulustiger sich unerlaubt zu nah an das ehemalige Feuerwehrgelände begab. Zur Sicherheit waren zudem Kräfte der Feuerwehr vor Ort.

Eine halbe Stunde vor der Sprengung warteten auch Thomas Averhage (23) und Nick Egger (17) auf das Spektakel. Beide sind Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Sundwig und wollten die Sprengung unbedingt zur Erinnerung mit der Kamera festhalten. „Es wird schon irgendwie etwas fehlen“, sagte Nick Egger mit Blick auf den Schlauchturm. Einige Schritte weiter sah Ernst Günter Goldau (69) das nahende Aus für den Turm durchaus positiv: „Wenn an der Stelle ein hochwertiges Fachmarktzentrum errichtet wird, dann ist das ein Plus für die Stadt“, sagte der gebürtige Hemeraner.

Um 16 Uhr besiegelte die Detonation schließlich das Schicksal des alten Schlauchturmes, der planmäßig fiel. Und die Zuschauer spendeten spontan Applaus.

Quelle: DerWesten.de

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