Wasserrohrbruch: Überflutete Keller am Langeloh

 

19.12.2010 - 00:00

Hemer. „Das kann doch nicht sein“ Ungläubig schaute ein Fußgänger am Sonntagmorgen gegen 6.30 Uhr auf die Fahrbahn der Straße Am Langeloh. Dort rauschten innerhalb von zwei Stunden 1000 Kubikmeter Wasser Richtung Stadtmitte .Das ist ein Fünftel der Wassermenge, die in Hemer täglich verbraucht wird. Grund dafür war ein Wasserrohrbruch im Bereich des „Waldschlösschenwegs“.

Um 6.10 Uhr schreckten Sirenen die Bürger am Sonntagmorgen aus dem Schlaf. Gerade wieder eingeschlafen, startete die zweite Runde Sirenengeheul. Die Vermutung „Da muss was Größeres sein“ stimmte, denn ein Wasserrohrbruch eines 300er-Kanals oberhalb der Straße Am Langeloh hatte Folgen. Zum einen waren etliche Haushalte in der Stadtmitte und im Bereich Apricke bis 11.30 Uhr ohne Wasser, zum anderen liefen in vier Häusern Am Langeloh die Keller voll. In zwei Kellern stand das Wasser laut Feuerwehr-Einsatzleiter Heinz Werner Westerhoff ungefähr einen Meter hoch. Die Wassermenge, die in zwei Stunden den Langeloh flutete, war riesig - so einen Rohrbruch mit derartigem Wasserverlust habe es in Hemer in den vergangenen Jahren laut Frank Schlutow von den Stadtwerken noch nicht gegeben.

Der Blick den Langeloh hinauf hatte Sonntag in den frühen Morgenstunden durchaus etwas Unheimliches. Ein Feuerwehrwagen reihte sich an den nächsten, die Einsatzkräfte gaben ihr Bestes, um der Sache Herr zu werden. Neben den Hauptamtlichen der Wache waren zunächst die Freiwilligen der Löschgruppe Hemer vor Ort, doch das reichte nicht aus. Die Löschgruppen Sundwig und Westig wurden nachalarmiert, so dass der gesamte Löschzug Mitte auf den Beinen war. Unterstützung gab es zudem aus Menden. Die Feuerwehr-Nachbarn halfen in Hemer mit Sandsäcken aus. Die Blauröcke waren mit vier Tauchpumpen und schließlich einer zusätzlichen Tragekraftspritze im Einsatz. Zu Spitzenzeiten flossen 1600 Liter Wasser pro Minute den Langeloh hinunter, berichtete Oberbrandmeister Westerhoff.

Viele Anwohner des Langelohs hatten das warme Bett am frühen Sonntagmorgen gegen Schneeschüppe und Besen getauscht - in der Hoffnung, die schweren Wassermatschmassen vom Bürgersteig zu bekommen, ehe sie gefroren. Das gelang auch überwiegend. Was eine gute Nachbarschaft wert ist, zeigte sich bei den Aufräumarbeiten in den überfluteten Kellern. Gemeinschaftlich machte man sich ans Werk, um unter anderem das zerstörte Mobiliar direkt in einem Container zu entsorgen.

Die Suche nach der undichten Stelle in der Wasserleitung gestaltete sich nicht ganz einfach. Doch man wurde fündig, das Rohr war gebrochen. „Witterungsbedingt“, schätzte Frank Schlutow. Die Feuerwehr rückte später noch mal zum „Waldschlösschenweg“ aus, um mit der Kettensäge Platz zu schaffen. Einige kleinere Bäume mussten weggeschnitten werden, so dass die Erdarbeiten beginnen konnten. Zur Sicherheit rückte auch das RWE aus, um den Arbeitern zu zeigen, wo die Versorgungskabel liegen.

Bei den Stadtwerken liefen am Sonntagmorgen die Telefone heiß - ohne Wasser startet man eben nicht gerne in Tag. Die betroffene Leitung ist die Hauptversorgung für die Innenstadt.

Die Polizei sperrte den Bereich in den frühen Morgenstunden weiträumig ab und hatte sich unter anderem am Nöllenhof postiert, um den Verkehr umzuleiten.

Quelle: DerWesten.de