03.01.2011 - 16:30
Hemer. Der Unfall am Neujahrstag mit drei Schwerverletzten hat vor Augen geführt, wie gefährlich Fettbrände oder Fettexplosionen sein können. Die Feuerwehr warnt eindringlich vor der Gefahr.
Eine defekte Fritteuse oder eine vergessene Pfanne auf dem Herd, und es ist passiert. Das Fett hat sich bei einer Temperatur von mehreren hundert Grad entzündet (pflanzliche Fette bei ca. 300°C). „Jetzt bloß nicht mit Wasser löschen“, warnt Markus Heuel, stellv. Wachenleiter in Hemer.
Wenn nämlich das Wasser in den Topf gegossen wird, kommt es zu einer schlagartigen Verdampfung des Wassers auf Grund der großen Hitze. Millionen kleinster Wassertropfen steigen nun nach oben, da ein Topf keine andere Öffnung als diese bietet. Grob geschätzt können so aus einem Liter Wasser 1700 Liter Wasserdampf werden. An den Wassertropfen haftet das brennende Fett und eine enorme Stichflamme wird sichtbar.
Welch gewaltige Stichflamme ein nur kleiner Becher Wasser zur Folge hat, zeigte die Feuerwehr bei den Hemeraner Sicherheitstagen auf der Landesgartenschau. Fünf Meter hoch schossen die Flammen in den Himmel. Daher wird auch von einer Fettexplosion gesprochen, die oft einen ausgedehnten Zimmerbrand zur Folge hat.
Fettbrände im Haushalt sollten demnach keinesfalls mit Wasser gelöscht werden. Dem Feuer sollte möglichst mit einem Deckel die Sauerstoffzufuhr abgeschnitten werden, und bis zum Abkühlen des Fettes sollte der Topf auf der ausgeschalteten Herdplatte verbleiben. Hebt man den Deckel zu früh wieder an, kann es wieder zur Entzündung kommen.
Selbst Löschdecken sind nicht ideal zum Löschen, denn auch sie können aufgrund der großen Hitze durchbrennen. Eine Rückzündung droht auch beim Einsatz eines Pulverlöschers. Nur Löscher mit der relativ neuen Brandschutzklasse F sind ein geeignetes Löschmittel.
Im Brandfall sollte die Feuerwehr über den Notruf 112 verständigt werden.
Quelle: DerWesten.de