Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr: Bürgermeister verspricht den baldigen Gerätehaus-Bau
21.03.2011 - 00:00
Hemer. (ola) „Richtig ist: Sie haben kein Feuerwehrgerätehaus. Falsch ist: Sie bekommen keins“, schmunzelte Bürgermeister Michael Esken. Im vergangenen Jahr hatte das Thema bei der Jahresdienstbesprechung der Freiwilligen Feuerwehr Hemer zu einem Protestakt der Löschgruppe Landhausen geführt. In diesem Jahr gab es Beifall.
Bei der Versammlung am Samstag in der Festhalle Becke versprach Esken mit den Ausdrücken „Relativ zügig“ und „So schnell als möglich“ den Bau in den kommenden Monaten. Auch, was weitere Anschaffungen angeht, sicherte Esken Unterstützung zu. „Wir haben 2010 ein besonderes Jahr gehabt. Bis 2014 dürfen wir keinen Kredit mehr aufnehmen. Aber wir, der Rat und die Verwaltung, werden die Feuerwehr im Rahmen unserer Möglichkeiten auf einem guten technischen Stand halten “, so das klare Bekenntnis des Bürgermeisters zur Freiwilligen Feuerwehr. Esken dankte den Blauröcken für die Unterstützung während der zahlreichen Veranstaltung auf der Landesgartenschau. 2000 Arbeitsstunden leistete die FFW.
Kreisbrandmeister Rainer Blumenrath hatte Grüße des Kreises und des Landrats im Gepäck. „Ich bin sehr stolz, dass wir eine solche Stadt in unserem Kreis haben. Die LGS hat Hemer ein Stück weit nach vorne gebracht und bekannt gemacht“, so Blumenrath. Eine Schweigeminute wurde eingelegt für die Opfer der Katastrophe in Japan und die Kameraden der Tokioer Feuerwehr.
Das Jahr 2010 war nicht nur für die Stadt ereignisreich. Der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Markus Heuel fasste zusammen: „Es gab viel zu tun.“ Einen Rückgang von 30 Einsätzen gab es im Vergleich zum Jahr 2009 im Bereich des Brandschutzes. Heuel: „Da in dieser Kategorie auch beginnende Wald- und Flächenbrände fallen, schlägt sich hier die durchwachsene Wetterlage im Sommer nieder.“ Im Bereich Hilfeleistungen musste zu 464 Einsätze ausgerückt werden - ein Anstieg von 28 zum Vorjahr. „Insgesamt sind wir 2010 im Rettungsdienst und Krankentransport zu 4958 Einsätzen ausgerückt“, so Markus Heuel. „Bemerkenswert“ nannte er die Einsätze außerhalb des Stadtgebietes, denn 216 Mal rückte der Notarzt aus und 245 Mal ein Rettungswagen zu Einsätzen in die Nachbarstädte.
Im vergangenen Jahr konnte kein Neufahrzeug in Dienst gestellt werden. Heuel: „Die Finanznot 2010 hat alle Bereiche der Stadtverwaltung betroffen.“ Vor allem im investiven Bereich habe sich dies auch bei der Feuerwehr stark bemerkbar gemacht. Der stellvertretende Leiter sieht aber zuversichtlich in die Zukunft: „Aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben.“ Im Brandschutz seien 51 000 Euro und im Rettungsdienst 12 500 Euro investiert worden. Heuel: „Wir haben uns unbedingt auf die notwendigen Ersatzbeschaffungen von Geräten beschränkt.“ Zu den größeren Anschaffungen gehören ein Atemluftkompressor, ein gebrauchter Gabelstapler und zwei Sirenenanlagen. Die Behandlungsmöglichkeiten im Bereich Rettungsdienst wurden durch die Anschaffung eines neuartigen Beatmungsgerätes verbessert. Positiv hat sich die Zahl der aktiven ehrenamtlichen Mitglieder entwickelt. 258 zählt die Freiwillige Feuerwehr - neun Mitglieder mehr als in 2009.
„Seit etwas über einem Jahr dürfen wir nun die Spezialeinheit 'Höhlenrettung' in unseren Reihen begrüßen“, so Markus Heuel. Während der LGS-Monate erlebten diese allerdings ein ruhiges Jahr. Die überörtlich einsetzbare Einheit plant eine Übung mit der Feuerwehr Kierspe.
Besonders dankte Markus Heuel den Kameraden, die an den zahlreichen Lehrgängen teilgenommen haben und lobte die erfolgreiche Jugendarbeit und die musikalischen Einsätze des Spielmannszuges. „Markus Dodt und seinem Team spreche ich für das Konzept und die geleistete Arbeit meinen Dank aus. Die Brandschutzerziehung ist ein wichtiger Bestandteil zur Prävention“, so Heuel.
Thema des Abends war auch der Brandschutzbedarfsplan. „Der derzeit gültige Plan wurde 2003 vom Rat und der Stadt verabschiedet und wird jetzt zum ersten Mal fortgeschrieben und liegt im Entwurf fast fertig vor“, erklärte Wehrleiter Dieter Tönnes. Zwei Bereiche sprach er dabei an, den personellen Bereich und die Ausstattung. Abschließend richtete sich der Feuerwehr-Chef an die Kameraden: „Es gibt Aufgaben, die können wir nur gemeinsam lösen, einiges lässt sich recht einfach durch verändertes Verhalten lösen. Bei anderen Aufgaben sollte sich jeder mehr mit einbringen, denn nur gemeinsam sind wir stark.“
Bevor es zum gemütlichen Teil überging, standen an diesem Abend noch Ehrungen auf dem Programm. Für die 25-jährige Zugehörigkeit ausgezeichnet wurden Heinz-Werner Westerhoff, Frank Böckelmann und Peter Rüther. Eine Anerkennung für die 35-jährige Treue erhielten Ralf Dibowski, Volker Ernst, Karl-Heinz Wilking, Helmut Falk, Jürgen von der Heyde, Christian Welteke, Wilfried Heimann und Peter Schröder.
Quelle: DerWesten.de