JAHRESBILANZ: Leistungsfähigkeit der Feuerwehr sichern

 

18.03.2012 - 15:16

Hemer.Die Freiwillige Feuerwehr benötigt dringend neue Ehrenamtliche. „Ideen und Konzepte müssen her und umgesetzt werden, um die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr Hemer auch in Zukunft zu sichern und zu erhalten“, appellierte Feuerwehrchef Markus Heuel auf der Jahresdienstbesprechung.

In der Festhalle Becke kamen die Löschgruppen zusammen, um Bilanz zu ziehen, für das neue Jahr zu planen und um nach den Regularien gemütlich zu feiern.

Im Namen der Stadt bedankte sich Beigeordneter Guido Forsting für das Engagement: „Brand- und Katastropheneinsätze sind kein Freizeitspaß sondern Hochleistung.“ Die Fertigstellung des Gerätehauses Landhausen hob er als besondere Investition hervor. Trotz Haushaltssicherung sollen wichtige Investitionen erfolgen. Für die Sanierung der Gerätehäuser werde zurzeit eine Prioritätenliste erstellt. Eine Neuigkeit konnte er verkünden. Zum 1. Juni wird ein neuer Ordnungsamtsleiter eingestellt. Ein 35-jähriger Jurist aus Berlin wird dann auch die Feuerwehr zu seinem Ressort zählen. Den Namen wollte Forsting aber noch nicht bekannt geben.

255 Aktive zählte die Feuerwehr zum Jahreswechsel, damit ist die Zahl nahezu konstant. Um die Anforderungen des Brandschutzbedarfsplanes zu erfüllen, müsste die Personaldecke aber viel größer sein. Bei 162 Prozent liegt die errechnete Personalreserve. „Eine Reserve von 200 Prozent wird aber als Minimum festgestellt. Unser langfristiges Ziel muss also höher, eine 300-prozentige Reserve, wie vom Institut der Feuerwehr gefordert, sein“, sagte Markus Heuel in seinem Jahresbericht. Angesichts des demografischen Wandels und des Mitgliederschwunds sei die Forderung aber eher utopisch. Eine wichtige Hilfe bei der Nachwuchsgewinnung sei die Jugendfeuerwehr. Im Kreis seien auch schon zwei Kinderfeuerwehren gegründet worden. Erstmals wird zusammen mit dem Jugendamt ein Projekt gestartet, um Migranten für die Feuerwehr zu begeistern. „Es wird sicherlich noch zahlreiche weitere Ideen geben, die Feuerwehr auf die Zukunft vorzubereiten“, so Heuel.

Wie wichtig die Arbeit ist, belegte die Jahresstatistik. 2011 blieb Hemer zwar von großen Unwettern und Unglücken verschont, dennoch gab es 163 Brandeinsätze, 390 Hilfeleistungen und 4922 Einsätze im Krankentransport und Rettungsdienst.

Engagiert waren auch die Ehrenabteilung und die Jugendfeuerwehr. Sechs Mädchen und ein Junge legten die Jugendflamme 1 erfolgreich ab. Vier Jugendliche konnten in die Löschgruppen überwechseln. Die Teilnahme am Kreiszeltlager wird ein Höhepunkt in diesem Jahr sein.

Der Spielmannszug zählt zurzeit 38 Mitglieder. Viel ehrenamtliche Arbeit erfolgt bei der Einrichtung des Übungsraumes im Gerätehaus Landhausen. Die Brandschutzerziehung konnte erstmalig in allen Kindergärten eine Brandschutzfrüherziehung durchführen. Nach dem Vorjahreserfolg wird der Rauchmeldeanhänger wieder beim NRW-Tag vertreten sein.

Langjährige Mitglieder konnte die Feuerwehr ehren. Seit 25 Jahren sind Marco Grosjohann, Holger Lingenberg und Thorsten Schulte-Platthaus in der Feuerwehr. Seit 35 Jahren sind Ralf Hepping, Rüdiger Sauer, Gerhard Bornfelder und Wilfried Jacobs aktiv.

Quelle: DerWesten.de