06.02.2013 - 19:55
Menden. Mendens Feuerwehr steht vor weitreichenden Veränderungen. Der zuständige Ausschuss für öffentliche Sicherheit hat mit den Stimmen von CDU, GAL und SPD beschlossen, dass zum nächst möglichen Zeitpunkt die eigene Nachrichtenzentrale an der Mendener Feuerwache aufgegeben wird. Das bedeutet: Alle 112-Notrufe werden künftig bei der Kreisleitstelle in Lüdenscheid auflaufen.
Zudem wird Wachenleiterin Sylvia Wallasch nun viel schneller als erwartet auch die Leitung der Gesamtwehr übernehmen. Schon in den nächsten Tagen soll sie mit einer so genannten Dringlichkeitsentscheidung kommissarisch zur Leiterin der Feuerwehr (früher: Stadtbrandmeister) ernannt werden. Der Rat müsste dies dann im März absegnen. Die ordentliche Berufung in das Amt mit der vorgeschriebenen Anhörung der ehrenamtlichen Feuerwehrleute soll dann noch vor den Sommerferien erfolgen.
Dieses Verfahren, so der zuständige Fachbereichsleiter Manfred Bardtke, sei mit Kreisbrandmeister Rainer Blumenrath so abgestimmt worden. Mit dieser schnellen Entscheidung soll ein Führungsvakuum an der Spitze der Feuerwehr verhindert werden. Bardkte bekräftigte im Ausschuss zwar noch einmal, was er schon der WP gesagt hatte: Winfried Schulte bleibe trotz seines Rücktritts als amtierender Wehrführer am Samstag nach Gesetzeslage so lange im Amt, bis ein Nachfolger bestellt worden sei. Aber dies sei ihm nicht länger zuzumuten, zumal Schulte in einem persönlichen Gespräch erneut gebeten habe, ihn von seinen Pflichten zu entbinden.
Christian Bongard vom Löschzug Mitte soll ebenfalls mit einer Dringlichkeitsentscheidung zum neuen stellvertretenden Wehrleiter ernannt werden. Eigentlich fehlen ihm noch Lehrgänge, um dieses Amt zu übernehmen. In Absprache mit dem Kreisbrandmeister wird er diese aber bis zum Herbst nachholen.
Bevor all dies gestern bekannt wurde, war die Abschaffung der eigenen Mendener Feuerwehr-Nachrichtenzentrale das beherrschende Thema im Ausschuss. Sobald die technischen Voraussetzungen erfüllt sind, werden alle 112-Notrufe bei der Kreisleitstelle in Lüdenscheid auflaufen. Von dort aus werden dann auch die Einsätze koordiniert.
Wenn der Schritt vollzogen ist, werden nur noch Hemer und Iserlohn im Märkischen Kreis eigene Nachrichtenzentralen haben. Auslöser in Menden ist die Spardebatte: Mit der Abschaffung der eigenen Nachrichtenzentrale erhofft sich die Stadt eine erhebliche Kostenersparnis. Auch, weil nach Ansicht der Verwaltung zusätzliches Personal nötig geworden wäre, um die aktuellen gesetzlichen Voraussetzungen für solch eine Nachrichtenzentrale zu erfüllen. Doch diese Sichtweise war gestern Abend nicht unstrittig.
Quelle: DerWesten.de - Michael Koch