Schwärzester Feuerwehrtag vor 40 Jahren

 

04.08.2009 - 00:00

Hemer. Der 7. August 1969 war der schwärzeste Tag in der Geschichte der Feuerwehr Hemer nach dem Zweiten Weltkrieg. Bei einem der großen Waldbrände am Wixberg stürzte vor 40 Jahren das Tanklöschfahrzeug (TLF 16) „Gustav" mit sechs Feuerwehrmännern 200 Meter einen steilen Abhang hinunter.

Auf ihrer Einsatzfahrt auf einem schmalen Altenaer Waldweg waren die Hemeraner auf einen Felsvorsprung geraten, der aus dem Berg ragte. Dabei kam das Fahrzeug in Seitenlage und stürzte den Abhang herab. Die noch jungen Bäume hielten das schwere TLF nicht auf, so dass es sich mehrfach überschlug und erst 200 Meter talwärts total zerstört zum Stillstand kam. Die komplette Mannschaft wurde bei den vielen Überschlägen aus dem Wagen geschleudert: Löschgruppenführer Helmut Kuhlmann mit seinen Kameraden Wilhelm Poggel, Friedrich Twelker, Dieter Tönnes, Fritz Reinbothe und Klaus Klein. Alle wurden schwer verletzt, Klaus Klein verstarb wenige Tage später im Krankenhaus.

Während mit der Zeit die Natur die Unfallstelle zurückerobert hat und die Waldwege ausgebaut und begradigt worden sind, leiden einige der betroffenen Wehrmänner noch heute unter den Unfallfolgen. Neben körperlichen Schäden, die teilweise für erhebliche Beeinträchtigungen sorgen, kann niemand das schreckliche Geschehen vergessen. Während Einsatzkräfte heutzutage durch geschulte Mitstreiter aus Notfallseelsorge und Psychosozialer Unterstützung (PSU) belastende Einsatzsituationen verarbeiten und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen können wie jüngst in Menden oder Sümmern, wurden die Betroffenen damals durch eigene Kameraden betreut/getröstet.

Die Löschgruppe Hemer fährt am Freitag, 7. August 2009, zum Wixberg, um der Opfer zu gedenken. Treffpunkt zur Anfahrt ist um 19 Uhr an der Feuerwache. Pfarrer Wilhelm Gröne, der die Blauröcke zu schätzen weiß (zweimal brannte sein Paul-Schneider-Haus), begleitet die Feier. An der Unfallstelle erinnert heute eine Gedenktafel an das Unglück.

Text & Foto: IKZ