FEUERWEHR: Kostspielige Umrüstung auf neuen Digitalfunk hat begonnen Kostspielige Umrüstung auf neuen Digitalfunk hat begonnen

 

29.12.2013 - 20:00

Hemer. Der lange diskutierte und umstrittene Digitalfunk für die Hilfsorganisationen im gesamten Land kommt jetzt auch bei Hemers Feuerwehr an und wird kostspielig.
In diesem Monat traf die erste Lieferung von Geräten im Wert von 57 000 Euro auf der Feuerwache ein. Der Geräteeinbau wird Anfang des Jahres beginnen und nochmals rund 16 000 Euro kosten. Eine weitere Gerätelieferung für 28 000 Euro steht noch aus. Somit musste die Stadt 2013 rund 100 000 Euro in den Digitalfunk investieren. 2014 wird nochmals eine ähnlich hohe Summe erforderlich sein. Nach der technischen Umrüstung erfolgt die Schulung. „So manche Übung werden wir dem Digitalfunk widmen dürfen“, sagte Feuerwehrchef Markus Heuel auf der Jahresabschlussfeier am Samstag.

Inbetriebnahme Ende 2014
Der digitale Funk soll Polizei, Feuerwehr und anderen Sicherheitsbehörden zahlreiche Vorteile bieten: Er kann im Gegensatz zum analogen BOS-Funk nicht von Unbefugten mitgehört werden. Die Einsatzkräfte können von überall funken und müssen nicht am Einsatzfahrzeug senden. Verbindungen und Gesprächsqualität sollen deutlich besser sein. Die Einführung ist mehrfach verschoben worden, ist nun für Ende 2014 geplant, wobei der Analogfunk übergangsweise noch betriebsbereit bleiben soll.

Der Digitalfunk war aber nicht die einzige Neuigkeit, die Markus Heuel beim gemütlichen Jahrestreffen der Feuerwehrführung mit der Ehrenabteilung und Vertretern aus Politik und Verwaltung ansprach. Er zog eine erste Bilanz des Jahres 2013. Von Großbränden ist die Felsenmeerstadt verschont geblieben, dafür gab es insgesamt 65 Klein- und Mittelbrände, eine Zunahme um zehn Brände im Vergleich zum Vorjahr. Die Gesamtzahl der Alarme ist mit 133 nahezu konstant geblieben. Leicht rückläufig sind die Hilfeleistungen mit 385 Einsätzen, vor allem weil große Sturmschäden oder Hochwasser ausgeblieben sind. Auch die Zahl der Krankenfahrten und Einsätze im Rettungsdienst liegt mit rund 5500 etwa auf Vorjahresniveau. Dafür haben aber die gefahrenen Kilometer zugenommen. Hier spiegeln sich die Krankenhausschließungen und die sinkende Anzahl an Krankenhausbetten wider. Bis nach Schwerte oder Plettenberg musste die Feuerwehr im Einzelfall fahren, um Patienten unterbringen zu können.

Weiter Mitglieder gesucht
Die Personalstärke bleibt eine große Aufgabe für die Freiwillige Feuerwehr. Die Zahl der aktiven Feuerwehrmänner- und frauen ist auf 254 gesunken. „Die Mitgliedergewinnung ist und bleibt eine unserer wichtigsten Aufgaben“, betonte der Feuerwehrchef. Im hauptamtlichen Bereich versehen 49 Beamte und sechs Angestellte ihren Dienst. Nach Reduzierung der Wochenstundenzahl werden zu Beginn des Jahres 2016 vier weitere Stellen geschaffen.

Auch an der inneren Struktur der Freiwilligen Feuerwehr wird gearbeitet. In einer Klausurtagung mit Vertretern aller Einheiten wurde eine Arbeitsliste mit den drängendsten Problemen und Fragestellungen erarbeitet, die nun abgearbeitet wird. Weitere Themen der Jahresabschlussbilanz waren auch die angestrebte Verbesserung der Einsatzstärke und die interkommunale Zusammenarbeit.

„Wir haben einen wichtigen Beitrag zur Gefahrenabwehr zum Wohle unserer Bürger. aber auch für die vielen Firmen und Gewerbetreibenden geleistet. Dafür spreche ich allen Kameradinnen und Kameraden meinen Dank für die gute Mitarbeit und Leistung aus“, sagte Markus Heuel.

Dem schloss sich auch Vizebürgermeister Hans Schmöle an: „Es ist kein Freizeitspaß, sondern harte Arbeit. Die Mitbürger wissen das sehr zu schätzen.“

Quelle: DerWesten.de - Ralf Engel