FEUERWEHR UND POLIZEI: Mehr als nur ein reiner Höflichkeitsbesuch

 

27.12.2013 - 14:27

Hemer. Jene Mannschaft der Feuerwehr, die an Heiligabend den 24-stündigen Dienst auf der Wache absolviert hat, ist traditionsgemäß mit einem üppigen Frühstück in den Tag gestartet.
Seit vielen Jahren schon sitzen mit dem Bürgermeister und Nikolaus Emil zwei besondere Gäste mit am Tisch. Michael Esken hat diesen Brauch von seinen Vorgängern übernommen und nutzte die Gelegenheit begleitet von Ordnungsamtsleiter Linus Klinner zu einem Gespräch mit Feuerwehrchef Markus Heuel, dessen Stellvertreter Ralf Westhelle, aber auch in zwangloser Runde mit den Feuerwehrleuten selbst – über Gott und die Welt aber auch über die Befindlichkeiten in der Mannschaft und deren Nöte.

200 Bewerbungen liegen vor
Allgemeine Zufriedenheit herrschte darüber, dass im Einvernehmen zwischen Stadt und Feuerwehr eine personelle Kuh vom Eis geholt werden konnte: Die Landesregierung hat nämlich die künftige wöchentliche Arbeitszeit inklusive Bereitschaft von 54 auf 48 Wochenstunden reduziert. Was natürlich im Portemonnaie der Feuerwehrleute eine Lücke hinterlassen würde, aber auch Probleme bei der Erstellung der Dienstpläne ergeben hätte. Die meisten der Hemeraner Kameraden und Kameradinnen hatten deshalb den Wunsch geäußert, für eine Übergangszeit von zwei Jahren weiter 54 Stunden arbeiten zu dürfen. In dieser Zeit werden in Hemer dann drei oder vier zusätzliche Feuerwehranwärter eingestellt, die dann in zwei Jahren, wenn endgültig die 48 Stunden-Woche kommt, die aktuell 55-köpfige Mannschaft aufstocken.

Offenbar ist Feuerwehrmann immer noch ein attraktiver Beruf, denn auf die Ausschreibung der Stellen sind rund 200 Bewerbungen eingegangen. 114 der Kandidatinnen und Kandidaten werden jetzt eingeladen und genauer unter die Lupe genommen. Sie müssen sich vielfältigen harten Tests unterziehen, um ihre körperliche und intellektuelle Eignung für den anspruchsvollen Beruf zu beweisen, bevor die endgültige Wahl getroffen wird.

Auch technisch wird die Feuerwehr aufgerüstet. So erfolgt im kommenden Jahr die Umstellung auf Digitalfunk, dazu werden einige Fahrzeuge durch Neuwagen ersetzt, unter anderem das in Ihmert stationierte Tanklöschfahrzeug. Apropos Ihmert: Der Chef der dortigen Löschgruppe Hans-Dieter Mertens ließ es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen, begleitet von seiner Frau eine von ihr selbst gebackene Torte auf der Wache abzuliefern verbunden mit den Wünschen zu Weihnachten und zum neuen Jahr.

Über ein neues Fahrzeug darf sich auch die Hemeraner Polizei freuen, wie Michael Esken, Linus Klinner und Nikolaus Emil anschließend beim Besuch auf der Wache erfuhren. „Wir haben jetzt endlich wieder einen Bulli“, so Hemers Polizeichef Gunter Lill. Der Kleinbus werde bei vielen Einsätzen und Gelegenheiten gute Dienste tun, so Lill. So können die Beamten bei Regenwetter zusammen mit den Beteiligten Unfalldaten im Trockenen aufnehmen. Zudem sei der Bulli auch bei der Überwachung von Großveranstaltungen als Befehlsstand tauglich.

Keine Unfallschwerpunkte
Ansonsten lobte Gunter Lill auch diesmal die vorbildliche Zusammenarbeit aller Ordnungskräfte in Hemer. Allerdings liege ein vergleichsweise anstrengendes Jahr hinter der Polizei Hemer, was vor allem in personellen Engpässen begründet sei, weil zunehmend Beamte bei Einsätzen im Dienst attackiert werden und dann verletzt ausfallen.

Über das Unfallgeschehen im Jahr 2013 wusste Gunter Lill nichts Außergewöhnliches zu berichten. Die meisten schwereren Unfälle ereignen sich auf den Hauptverkehrsachsen des Stadtgebietes, wobei ausgesprochene Unfallschwerpunkte nicht zu verzeichnen seien.

Nikolaus Emil verließ übrigens sowohl die Feuer- als auch die Polizeiwache nicht mit leeren Händen. Nach Sammlungen unter Kameraden und Kollegen durfte er jeweils Spendenumschläge entgegennehmen.


Quelle: DerWesten.de - Reinhard Köster