NEUER RETTUNGSWEG: Besserer Brandschutz für Feuerwehr

 

14.01.2014 - 17:25

Hemer. Dass der Gesetzgeber die Brandschutz-Vorschriften in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten immer wieder verschärfte, hatte für Handlungsbedarf an vielen öffentlichen Gebäuden gesorgt. So wurden auch in Hemer zum Beispiel an älteren Schulgebäuden der Anbau von Feuerschutztreppen als zweiter Fluchtweg notwendig.

Im Rahmen von Brandschauen waren es maßgeblich die Experten der Feuerwehr, die solche Schwachstellen ausfindig machten, und damit deren Beseitigung in die Wege leiteten. Dass es mit dem Brandschutz ausgerechnet an der im Jahr 2000 eingeweihten Feuer- und Rettungswache im Argen liegt, blieb lange unbemerkt.

„Erst bei einer Brandschau vor gut zwei Jahren ist es uns aufgefallen, dass es für unseren Versammlungs- und Schulungsraum in der dritten Etage keinen zweiten Rettungsweg gibt. Und der ist mittlerweile gesetzlich vorgeschrieben“, berichtet Feuerwehr-Chef Markus Heuel. So blieb der Stadt Hemer als Hauseigentümerin nichts anderes übrig, als zu handeln und eine Außentreppe an der Rückseite der Feuerwache zu installieren. Kostenpunkt: rund 47 000 Euro.

Normalerweise werden Menschen von der Feuerwehr im Brandfall über Leitern, im Idealfall die Drehleiter mit Rettungskorb, in Sicherheit gebracht. Handelt es sich um größere Anzahlen von Personen, kann diese Methode im Ernstfall aber viel zu zeitraubend sein. Deshalb ist überall dort, wo sich häufig mehr als 25 Menschen gleichzeitig aufhalten, ein zweiter baulicher Rettungsweg zwingend vorgeschrieben. Und das ist auch beim Schulungsraum der Feuerwache der Fall. „Manchmal sitzen wir dort mit bis zu 70 Leuten“, erläutert Markus Heuel, warum die Außentreppe unverzichtbar ist.

Das stählerne Gebilde ist bereits so gut wie fertig, lediglich an den Handläufen wird noch gearbeitet. Zudem muss am obersten Absatz der Treppe ein Fenster noch zu einer zweiten Tür vergrößert werden, damit die Menschen aus dem Inneren auch ohne gefährliches Gedränge aus dem Gebäude auf die Treppe gelangen können.

Wenn in Kürze die Mitarbeiter der Fachfirmen ihr Werkzeug zusammenpacken, ist dem Brandschutz auch an der Feuerwache endlich Genüge getan, wobei auch in diesem Fall alle Beteiligten hoffen, dass die neue Treppe niemals ernsthaft gebraucht wird.

Quelle: DerWesten.de - Reinhard Köster