JAHRESBILANZ: Feuerwehr genießt das größte Vertrauen

 

16.03.2014 - 18:00

Hemer. Mit 34 Feuerwehrfahrzeugen vom kleinen Trabi über das Katastrophenschutzfahrzeug bis zur Drehleiter sorgten über 250 Feuerwehrleute am Samstag für Aufsehen. Doch es war kein Großeinsatz, der die gesamte Stadtwehr zum Sauerlandpark ausrücken ließ, vielmehr waren der Fuhrpark und natürlich auch die Blauröcke für einen Fototermin herausgeputzt worden. Das 30 Jahre alte Foto der gesamten Freiwilligen Feuerwehr sollte durch ein Aktuelles ersetzt werden.

Foto am Sauerlandpark
Für das Fotoshooting wurde ein großer Aufwand betrieben. Der stellv. Feuerwehrchef Ralf Westhelle hatte Anrücken und Aufstellung akribisch geplant, die Iserlohner Ersatzdrehleiter verschaffte den fotografischen Überblick. So kam der Aufmarsch doch einer Übung gleich und stimmte auf die Jahresdienstbesprechung ein, die sich am Abend in der Festhalle Becke anschloss.

Dort lieferte Feuerwehrchef Markus Heuel die Zahlen zum Foto. 264 aktive Feuerwehrkräfte zählt Hemers Wehr zurzeit. Das ist eine leichte Abnahme. Die Mitgliederwerbung bleibe daher eine vordringliche Aufgabe. Dafür müssten aber auch die Rahmenbedingungen stimmen, übte Heuel Kritik am Unfallversicherungsschutz und an der Bürokratie bei der Arbeitssicherheit. In der Feuerwehrführung erfolgte in den vergangenen Jahren in allen Löschzügen ein Generationswechsel. Durch eine Mitgliederbefragung werden nun Verbesserungsvorschläge erfragt.

Die Freiwillige Feuerwehr und die hauptamtliche Wache rückten 2013 zu 147 Bränden, 438 Hilfeleistungen und 5876 Kranken- und Rettungsfahrten aus. „Mit 3671 Notfalleinsätzen wurde ein neuer Spitzenwert erreicht“, berichtete der stellv. Wehrleiter Ralf Westhelle aus der Einsatzstatistik.

Ein wichtiger Bestandteil der Wehr sind die 91 Mitglieder in der Ehrenabteilung, 38 im Spielmannszug und 44 in der Jugendfeuerwehr. „In 20 Jahren sind über 100 Jugendliche in die aktive Wehr gewechselt“, zog Jugendwehrleiter Sascha Fiefeck Bilanz und erntete viel Applaus der Kameraden. Eine Kinderfeuerwehr wäre eine schöne Ergänzung regte Georg Würth, Vorsitzender des Feuerwehrverbandes, an. In NRW vorbildlich sei auch die Brandschutzerziehung, berichtete der stellv. Wehrleiter Detlef Humbeck.

Dank für Leistungen
Den Dank und die Anerkennung für ihre Leistungen sprach Bürgermeister Michael Esken den Feuerwehrleuten aus: „Sie sind ein wichtiger Bestandteil unseres Gemeinwesen, engagieren sich neben dem Dienst auch in den Stadtteilen und Vereinen“. Esken legte erneut ein klares Bekenntnis für den Verbleib der Nachrichtenzentrale und des Notrufes in Hemer ab. Er ging auch auf Kritik am Zustand der Gerätehäuser ein. Frönsberg und Landhausen seien bereits erneuert worden. Millioneninvestitionen in Schulen und Kita habe die Stadt zunächst leisten müssen. „Wir werden uns weiterhin bemühen, die Infrastruktur der Feuerwehr aufrecht zu erhalten“, sagte Esken. Vor dem Hintergrund fehlender Gelder für neue Gerätehäuser mahnte er auch das Sparen beim 20 Millionen Euro teuren Kreisausbildungszentrum an. Das hohe Ansehen der Feuerwehr betonte Kreisbrandmeister Rainer Blumenrath in seinem Grußwort: „Mit 97 Prozent genießen Feuerwehrleute das meiste Vertrauen in der Bevölkerung. Das haben wir verdient, denn wir helfen jedem und immer“. Nach dem offiziellen Teil wurde dann in der Becke gefeiert.

Quelle: DerWesten.de - Ralf Engel