ALARM FÜR WEHR: Mehrstündiger Stromausfall legt Tal lahm

 

04.04.2014 - 17:31

Hemer/ Altena. Langes Bangen um die Lebensmittel in Gefrier- und Kühlschränken, Zwangsfeierabend in Betrieben, ein Candlelightdinner im Restaurant und gespenstische Dunkelheit: Ein fast vierstündiger Stromausfall hatte am Freitagabend im Ihmerter Tal die verschiedensten Folgen.

Der Blackout begann um 17.12 Uhr. In Bredenbruch, Ihmert, Altena, Dahle und Nachrodt-Wiblingwerde gingen die Lichter aus. Waren bisherige Energielücken meist von kurzer Dauer, sollte es diesmal ein ganz anderes Erlebnis werden.

Notstromversorgung
Bei der Energieversorgung Ihmert als Stromlieferant sorgten die Anrufe vieler Bürger für ein Dauerbesetztzeichen. Auch die Feuerwehr musste viele Fragen beantworten. Sie versetzte den Löschzug Süd in erhöhte Alarmbereitschaft, befürchtete nach ersten Meldungen eine Störung bis zum nächsten Morgen. Das Gerätehaus in Ihmert und der Kindergarten Bredenbruch wurden zur Notanlaufstation, da auch das Festnetz mit Notruf ausgefallen war. Die Feuerwehr fuhr durch die Ortsteile, verstärkte die Wache. In einem ersten Hilfseinsatz musste die Wehr für einen Pflegebedürftigen in einem Vakuumbett eine Notstromversorgung sicherstellen. Unklarer Rauch am Gewerbepark Ihmert sorgte zusätzlich für die Alarmierung des Löschzuges Ost - es war jedoch nur ein Lagerfeuer.

Nachdem die Energieversorgung auch nach über einer Stunde nicht wieder hergestellt werden konnte, stellten Firmen ihre Produktion ein. Auch Restaurants hatten große Probleme. Bei einer Feier auf Elfenfohren behalf sich das Küchenteam mit Kerzenlicht und Stirnlampen, gekocht wurde auf Gas und auf dem alten Holzofen, gegessen bei Kerzenschein: Es dürfte ein unvergessliches Candelightdinner geworden sein.

Im stromlosen Tal gab es viele Bürgersorgen, die vom Öffnen des elektrischen Garagentors bis zur Haltbarkeit des Gefrierguts reichten. Die Kuhbar brachte ihre Eisvorräte mit Tiefkühllastwagen in Sicherheit. Gespenstisch wurde es mit Einbruch der Dunkelheit, als nur noch Kerzenschein in den Häusern und das Scheinwerferlicht der Autos das Ihmerter Tal erhellten.

Rauch im Umspannwerk
Grund für den Stromausfall war nach Informationen des Netzbetreibers Enervie ein Fehler in einer 10 000-Volt-Ortsnetzstation in Altena. Das Umspannwerk Altena wurde dadurch komplett verqualmt und musste von der Feuerwehr Altena belüftet werden. Der Fehler hatte zu einem massiven Schaden an der Schaltanlage geführt. Die Folge war eine großflächige Unterbrechung der Stromversorgung in den oben genannten Gebieten.

„Erst nachdem die Anlage wieder betreten werden konnte, konnten die betroffenen defekten Anlagenteile identifiziert werden und erste Maßnahmen zur Wiederherstellung der Stromversorgung getroffen werden“, teilte der Netzbetreiber am Abend mit. Mit Reparaturarbeiten wurde wenig später begonnen. „Die Gesamtanlage ist funktionsfähig geblieben“, so die erlösende Meldung von Enervie einige Stunden später. Gegen 21 Uhr konnten die Gebiete nach und nach wieder zugeschaltet werden.

Quelle: DerWesten.de - Ralf Engel