06.06.2014 - 16:03
Hemer. „Kann man die Leistungsfähigkeit an starren Statistiken messen, die allgemein für die Vielzahl der Feuerwehren gilt, ohne die örtlichen Besonderheiten zu berücksichtigen?“
Hemers Ordnungsamtsleiter Linus Klinner schüttelt den Kopf, wenn er die aktuellen Diskussionen über die sogenannte Schutzzieldefinition verfolgt. Die Schutzzieldefinition stellt die Planungsgrundlage dar, wie schnell die Einsatzkräfte im Falle eines Brandausbruchs vor Ort sein sollen, das Feuer löschen und eventuelle Opfer aus dem Haus retten sollten.
Der Brandschutzbedarfsplan aus dem Jahr 2011 gibt der Hemeraner Wehr mit ihren 55 hauptamtlichen Kräften und den 254 Freiwilligen Feuerwehrleuten eine Zeit von 18 Minuten vor, bis 13 Einsatzkräfte vor Ort sind. Bereits nach acht Minuten sollen neun Kräfte vor Ort sein. „Das ist ein anspruchsvolles Ziel, da die Einsätze schließlich auch in den Außengebieten der Stadt sind. Die ehrenamtlichen Kräfte müssen in dieser Zeit zunächst vom Arbeitsplatz zum Gerätehaus und dann zum Einsatzort kommen“, sagt Markus Heuel, Leiter der Feuerwache Hemer.
Sechs Feuerwehrkräfte immer sehr schnell vor Ort
Bei 100 Prozent der Fälle hat es die Hemeraner Feuerwehr immer geschafft, in dieser ersten Zeitspanne mit sechs Kräften vor Ort zu sein, die dann als Hauptamtliche von der Wache kommen. Bei 56 Prozent der Einsätze ist es dann weiter gelungen, durch drei Freiwillige Feuerwehrmänner oder -frauen aus den betreffenden Löschgruppen verstärkt zu werden. Bei 88 Prozent der Einsätze waren in der zweiten Zeitspanne mindestens 16 Kräfte vor Ort.
Die Hemeraner Bürger können sich immer darauf verlassen, dass Hilfe schnell da ist. „Unsere Feuerwehr ist sehr gut aufgestellt und hat ein gutes Konzept. Natürlich wird immer geschaut, wie man die Leistung noch steigern kann. Wir ruhen uns da nicht aus“, betonte Linus Klinner im Gespräch mit der Heimatzeitung. Weitere Optimierung sei selbstverständlich immer das Ziel, so der Ordnungsamts-Chef.
Die Freiwillige Feuerwehr ist stets bemüht, weitere Ehrenamtliche zu finden, die sich bei den Blauröcken engagieren wollen. Insgesamt sind in den Löschgruppen und der Höhlenrettung 254 Männer und Frauen aktiv. Stärkste Löschgruppe mit 50 Aktiven ist Deilinghofen, gefolgt von Landhausen mit 47 Kräften. Frönsberg zählt 30 Mitglieder, die Löschgruppe Becke 29 und Sundwig 23 Kräfte. Je 22 Mitglieder haben Hemer und Ihmert. Sorgen bereitet die Löschgruppe Westig, die zurzeit nur 17 Einsatzleute zählt.
Die Jugendfeuerwehr hat zurzeit 30 Mitglieder, der Jüngste ist 13 Jahre alt.
Quelle: DerWesten.de - Carmen Fürstenau