SICHERHEITSTAGE: Spektakuläre Rettung aus dem Unfallwagen

 

22.06.2014 - 17:00

Hemer. Ein riesiger Feuerpilz steigt in den blauen Himmel über dem Sauerlandpark. Er warnt eindrucksvoll davor, brennendes Fett mit Wasser zu löschen.

Nicht minder spektakulär ist wenig später die Rettung von eingeklemmten Insassen aus einem Unfallwagen. Mit der Rettungsschere schneiden Feuerwehrleute aus dem Fahrzeug kurzerhand ein Cabrio, um den Verletzten zu befreien. Dies waren nur zwei der zahlreichen spektakulären Vorführungen bei den Hemeraner Sicherheitstagen im Sauerlandpark.

Rettung aus Höhlen
Die vierte Auflage der Sicherheitstage präsentierte sich noch umfangreicher und informativer. Über 40 Organisationen von der Feuerwehr über Polizei und DRK bis zur Bundeswehr stellten sich mit rund 350 Einsatzkräften mit Infoständen und Vorführungen vor. So informierte der Zoll über den Schmuggel von Elfenbein oder Produktpiraterie. Die DLRG hatte extra ein großes Bassin aufgebaut, um die Taucher in Aktion zu zeigen. Nach der aufwendigen Höhlenrettung in den Berchtesgadener Alpen war den heimischen Höhlenrettern besondere Aufmerksamkeit sicher. Das Technische Hilfswerk zeigte die umfangreiche Ausrüstung und die Fähigkeiten vom Hochwassereinsatz bis zum Gerüstbau.

Viele Informationen
Zahlreiche Infostände informierten über Rauchmelder, Schutz vor Einbrechern, Brandschutz oder Ausrüstung. „Es wäre schön, wenn ein Fünkchen Sicherheit in die Köpfe kommt. Am besten ist es, wenn die Feuerwehr gar nicht ausrücken muss“, sagte Bürgermeister Michael Esken bei der Eröffnung und erinnerte an die Eigenverpflichtung der Bürger.

Die Besucher hatten ein volles Programm. Rettungs- und Löschfahrzeuge konnten besichtigt werden. Auch die jüngsten Besucher kamen auf ihre Kosten, sei es am Löschhaus der Jugendfeuerwehr, auf dem Fahrradgeschicklichkeitsparcours von Polizei und Verkehrswacht oder beim Steuern von Modellfeuerwehrfahrzeugen. Den musikalischen Rahmen gestaltete die Zollkapelle.

War der Andrang am Samstag noch verhalten, bildeten sich am Sonntag bei allen Vorführungen dichte Menschentrauben. Zufrieden blickten die Organisatoren Andreas Schulte und Peter Böckelmann auf die Besuchermassen.

Das BOS-Trainingszentrum zeigte beispielsweise die Gefahren von Bengalos, die mit 2500 Grad auch schwer entflammbare Feuerwehrjacken durchbrennen und nur mit Speziallöschern zu löschen sind. Auch der richtige Einsatz von Feuerlöschern wurde demonstriert. Ein Publikumsmagnet war die Rettungshundestaffel der Feuerwehr Iserlohn. Die Vierbeiner balancierten über Leitern, krochen durch enge Tunnel und hatten auch vor Feuer keine Angst. Tosender Applaus war ihnen sicher und natürlich das Leckerli.

Großübung des Kreises
Zu den Sicherheitstagen gehörten auch ein Symposium im Grohe-Forum mit Fachvorträgen über den Katastrophenschutz und die Hilfeleistungen der Rettungseinheiten sowie eine Großübung des Katastrophenschutzes. Auf der Panzerplatte hatten die Rettungskräfte und Feuerwehren aus dem Märkischen Kreis erstmals den Dekontaminationsplatz des Kreises aufgebaut und übten die Entgiftung von Verletzten (ausführlicher Bericht folgt). Leider bekamen viele Besucher von diesem Hauptgeschehen am Rande nichts mit. Mussten sie am Samstag noch auf Erläuterungen verzichten, gab es am Sonntag viele Informationen und auch Einblicke in die Dusch- und Behandlungszelte.

Quelle: DerWesten.de - Ralf Engel