07.01.2015 - 16:00
Ihmert. Die gute Nachricht nach der verheerenden Brandnacht: Die drei durch das Einatmen der Rauchgase verletzten Kinder sind wohlauf, blieben aber am Mittwoch zur Beobachtung noch in der Klinik. Die schlechte Nachricht: Drei Familien sind obdachlos geworden. Sie haben nur noch das, was sie am Leibe tragen. Nach der Flucht aus dem brennenden Fachwerkhaus fehlt sogar eine warme Jacke.
Achtstündiger Einsatz
Nach 17.20 Uhr war an diesem Dreikönigstag für die drei Familien nichts mehr wie zuvor. Nachdem die Kinder das Feuer in der Dachgeschosswohnung bemerkt und den Notruf gewählt hatten, mussten alle aus den Wohnungen flüchten und zusehen, wie das 1781 erbaute Fachwerkhaus ein Raub der Flammen wurde. Bis nach 22 Uhr dauerten die Löscharbeiten der Feuerwehr (wir berichteten), bis 1.52 Uhr war eine Brandwache vor Ort, die auch immer wieder Glutnester nachlöschen musste.
Das ganze Ausmaß der Verwüstung wurde gestern bei Tageslicht deutlich. Das Haus ist einsturzgefährdet und darf nicht betreten werden. Auch die Zufahrt ist gesperrt. Mit Hilfe der Drehleiter der Feuerwehr begutachteten Beamte der Kriminalpolizei die Brandstelle. Zur Brandursache macht die Polizei noch keine Mitteilung. Die Ermittlungen dauern noch an.
Das Dachgeschoss ist völlig ausgebrannt. David und Birgit Kelling haben mit ihren drei bis 19 Jahre alten Kindern alles verloren: Sämtliche Kleidung, Spielsachen, Mobiliar und Dokumente wurden vernichtet. Die Familie ist zunächst bei Freunden untergekommen, sucht dringend eine Wohnung.
Von der Zerstörung durch einstürzende Decken und Löschwasser sind auch Sebastian und Angelique Kunz mit den vier Jahre und elf Monate alten Kindern betroffen. Sie haben die Nacht bei den Eltern verbracht, müssen ebenfalls eine Übergangswohnung beziehen. Ob überhaupt noch etwas aus dem Haus brauchbar ist, wird sich erst nach Freigabe durch einen Gutachter zeigen. Auf jeden Fall ist das Gehöft für längere Zeit nicht bewohnbar.
Hilfe von „Wenn's brennt“
„Alles was, das Feuer nicht vernichtet hat, hat das Wasser zerstört“, sagt Ivonne Klose beim Blick auf die Brandruine. Die Hausbesitzer sind mit den beiden Kindern bei Nachbarn untergekommen, die spontan auch Zimmer für längere Zeit zur Verfügung gestellt haben. „Im Moment sind wir nur dankbar, dass alle gesund sind“, betont sie und dankt für die überwältigende Hilfsbereitschaft von Nachbarn und Freunden.
Während sich Familie Klose gut abgesichert fühlt, sind die beiden anderen Familien mit kleinen Kindern dringend auf Hilfe angewiesen. Bereits gestern konnten sie die Kleiderkammer von Carichic für eine Erstversorgung mit Bekleidung nutzen, die Kosten übernimmt die Hemeraner Nothilfe „Wenn's brennt“.
Die Heimatzeitung ruft zusammen mit der Nothilfe zu Spenden auf, die vor allem die erste Not vor einer möglichen Schadensregulierung durch die Versicherung lindern sollen. Vieles wird nicht ersetzt und ersetzbar sein.
Spenden für die Opfer des Wohnungsbrandes können auf das Konto der Nothilfe „Wenns brennt“, Konto 20008, bei der Sparkasse Märkisches Sauerland, Blz. 44551210, Stichwort Brand Ihmert erfolgen.
Falls eine Spendenquittung gewünscht wird, bitte auf der Einzahlung mit Anschrift vermerke
Quelle: DerWesten.de, Ralf Engel