Katastrophenschutz: Sirenennetz wird weiter ausgebaut

 

10.02.2016 - 09:46

Hemer. Sie wurden einst als Relikt des Kalten Krieges abgeschafft, jetzt sind sie wieder gefragt: Sirenen sollen die Bürger im Katastrophenfall warnen. 14 Sirenen sind fast überall im Stadtgebiet zu hören. Einige weiße Flecken möchte die Stadt nun durch zwei weitere Anlagen und durch zwei lautere Sirenen abdecken. Bis September sollen die Investitionen erfolgt sein. Dabei hat die Stadt eine deutlich bessere Ausgangsposition als viele Städte in NRW.

Mittlerweile sind 14 Sirenen im Stadtgebiet betriebsbereit
Bis Anfang der 90er Jahre gab es ein flächendeckendes Sirenennetz des Bundes, das ursprünglich die Bevölkerung vor möglichen Luftangriffen warnen sollte. Viele Menschen kannten die dazugehörigen Warntöne, regelmäßige Probealarme gehörten auch in Hemer zum Alltag. Nach dem Ende des so genannten Kalten Krieges hat der Bund dieses Sirenennetz aufgegeben und den Kommunen zur Übernahme angeboten. Nur einige haben von diesem Angebot Gebrauch gemacht, so dass viele Sirenen abgebaut wurden. Hemer gehört zu den wenigen Kommunen im Land, die damals alle 13 Sirenen übernommen haben, auch um die Freiwillige Feuerwehr alarmieren zu können. Seither wurden sie laufend gewartet und repariert.

„Keine dieser Anlagen wurde zwischenzeitlich stillgelegt. Im Zuge von Erneuerungsmaßnahmen sind Umsetzungen erfolgt. Außerdem wurde eine zusätzliche Anlage auf der Brabeckschule errichtet, um diesen Ortsteil optimal abzudecken“, beantwortet die Stadtverwaltung eine entsprechende Anfrage der CDU. Das zahlt sich jetzt aus. Während andere Städte für viel Geld neue Sirenen installieren müssen, Duisburg zum Beispiel fast eine Million Euro für 65 Sirenen, kann Hemer auf das vorhandene System zurückgreifen.

Der Haupt- und Finanzausschuss beschäftigt sich am 17. Februar mit der CDU-Anfrage zum Warndienst. Sechs Sirenen sind noch die alten mechanischen „Pilze“. Die ältesten stammen aus dem Jahr 1983 und heulen auf der Woesteschule und auf dem Ihmerter Gerätehaus. Acht Anlagen sind mittlerweile elektronisch. Gewartet werden sie durch die Feuerwehr. Trotz einiger Verbesserungen können durch das Geheul nicht alle Bürger erreicht werden, vor allem rund um den Sauerlandpark, in Apricke und Sundwig gibt es Empfangslöcher.

Neue Sirenenanlageam Sauerlandpark
Daher soll auf dem Gebäude am Nelkenweg eine neue Sirenenanlage errichtet werden. Die Deilinghofer Schule soll eine lautere Sirene erhalten, die bisher dort installierte Anlage wird nach Apricke verlegt. Auch das Gerätehaus Sundwig wird eine leistungsstärkere Anlage erhalten. Außerdem soll eine mobile Sirenenanlage angeschafft werden. Die Neuanschaffungen bieten auch die Möglichkeit von Sprachdurchsagen. Rund 23 500 Euro will die Stadt investieren, wobei das Land 19 800 Euro übernimmt.

Quelle: DerWesten.de, Ralf Engel