Treppenlauf: Mit 30 Kilo Ballast bis auf den Jübergturm

 

21.05.2016 - 07:00

Hemer. „Unsere Taktik ist geheim“, sagt Thomas Averhage (29) lachend, als er sich zusammen mit Marco Grosjohann (42) am Donnerstagabend zur Generalprobe im Sauerlandpark trifft. Noch sitzen die beiden auf der ersten der 466 Stufen, die bis hinauf auf den Jübergturm führen und kleiden sich an. Das heißt in diesem Fall, in die komplette Ausrüstung eines Feuerwehrmannes zu schlüpfen. Hose, Helm, Jacke und Handschuhe und Maske sind schnell angezogen, Löschgruppenkollege Nick Egger hilft dann, die Sauerstoffflasche auf den Rücken zu bugsieren. Der Treppenlauf kann starten.

Treppenlauf eine ganz spezielle Erfahrung
Für die Besucher des Sauerlandparks wirkt es ein bisschen merkwürdig, die Feuerwehrleute im Park zu sehen, aber schnell merken sie: Die beiden trainieren für den Treppenlauf am 29. Mai. Thomas Averhage und Marco Grosjohann sind eines von 40 Teams, die beim Firefighter-Lauf an den Start gehen. Dass dieser Lauf ein besonderes Ereignis und vor allem eine spezielle Herausforderung darstellt, hat sich schnell über Hemers Grenzen hinaus herumgesprochen. Waren es im vergangenen Jahr noch 20 Feuerwehr-Teams, sind es in diesem Jahr doppelt so viele. Alle wollen die Treppen und den Turm bezwingen.

Die beiden freiwilligen Feuerwehrleute aus der Löschgruppe Sundwig sind mittlerweile startklar. Nick Egger nimmt die Zeit und begleitet die beiden auf ihrem Weg nach oben.

Es geht los, Stufe für Stufe. 80 Höhenmeter werden mit rund 30 Kilo „Gepäck“ zum eigenen Körpergewicht erklommen. Wer erwartet, dass die beiden zügig losrennen, hat sich getäuscht. Marco Grosjohannn und Thomas Averhage bezwingen die Stufen in gleichmäßigem Tempo, um im Tritt zu bleiben. Bei den letzten Stufen zum Turm hoch müssen beide mächtig „beißen“, von unten ist deutlich zu sehen, wie die Hemeraner kämpfen und alles geben. Nach 6:48 Minuten ist alles vorbei, sie haben es geschafft und in der Generalprobe fast genau das gleiche Ergebnis erzielt wie beim Treppenlauf im Jahr 2015.

Schon im vergangenen Jahr waren der 42- und der 29-Jährige ein Team. „Just for fun“ haben sie sich zur Teilnahme entschieden. „Und weil es eben so viel Spaß gemacht hat, machen wir wieder mit“, so der stellvertretende Löschgruppenführer Marco Grosjohann. Während Thomas Averhage sich beim Marsch zum Turm auf die Treppenfugen konzentriert, „weil er so die Höhe nicht sehe“, reicht es seinem Teampartner, nur leicht nach unten zu schauen. „Das macht das Laufen auch entspannter, wenn man den Kopf nicht zu hoch hält“, sagt er, und Thomas Averhage ergänzt: „Die Sauerstoffflasche ist schon recht unbequem, wenn man sie so weit schleppen muss.“

Zusätzliche Motivation bringen die Zuschauer
Wenn die beiden an das Ergebnis des Vorjahres denken, packt sie der Ehrgeiz. In der Gesamtwertung landeten sie auf Platz neun, im direkten Vergleich zu den anderen Hemeranern auf dem 2. Platz. „Da geht noch was“, sind sich die Treppenläufer einig. Zusätzliche Motivation bringen die Zuschauer, die am Rande der Treppenstufen rechts und links den Weg säumen. Das lässt das Adrenalin steigen.

Quelle: DerWesten.de, Carmen Ahlers