12.10.2009 - 00:00
Hemer. Ein großes Feuerwehraufgebot, Männer in Schutzanzügen und ein Entgiftungsplatz sorgten am Samstagnachmittag in der Parkstraße für Aufsehen.
Mehrere Löschgruppenfahrzeuge hielten vor der Firma August Schröder. Die Feuerwehr sperrte die Straße und den Eingang zu Firma ab, und Männer mit Atemschutzmasken und in grünen Schutzanzügen verließen ihre Fahrzeuge.
So mancher Fußgänger blickte etwas ängstlich auf das, was sich ihm da bot. „Ausgelaufene Chemikalien im Gefahrenstofflager der Firma August Schröder in der Parkstraße mit vermutlich drei vermissten Personen.” Diese Meldung war bei der Feuerwehr Hemer eingegangen. Allerdings nicht als echter Notruf. Alle zwei bis drei Jahre macht die Feuerwehr in Hemer eine Zugübung auf dem Gelände der Firma.
„Das ist eine vertrauensbildende Maßnahme. Die Anwohner können sehen, dass bei einem Unfall hier professionelle Hilfe sofort da ist”, erklärte Heinrich Goeke, Leiter Qualitätswesen der Firma. „Es ist auch wichtig, dass die Menschen verstehen, weshalb nicht wie einem gewöhnlichen Brand die Feuerwehr sofort ins Gebäude rennen kann, um Menschen zu retten”, so Goeke weiter. „Beim Eintreffen wissen wir oft noch gar nicht, um welche Chemikalien es sich handelt. Deshalb sind die Absperrungen das erste und wichtigste, um die Menschen draußen zu schützen. Gleichzeitig sprechen wir mit Mitarbeitern der Firma und Experten, welche Flüssigkeiten dort gelagert sind”, so Zugführer Brandoberinspektor Detlef Humbeck.
Besonders spannend bei der Übung war für die Zuschauer der Dekontaminationsplatz, der in Höhe des JuK errichtet wurde. Bevor ärztliche Versorgung überhaupt möglich ist, werden die geretteten Personen (in diesem Fall Übungspuppen) dort entgiftet.
Alle vermissten Personen konnten bei der Übung gerettet und die Ursache des Unfalls gefunden und behoben werden. 35 Einsatzkräfte waren vor Ort, mehrere Löschgruppenfahrzeuge, ein Gerätewagen Gefahrgut und ein Rüstwagen.
Text & Foto: IKZ