30.11.2017 - 19:34
Hemer. Ein Todesopfer und vier Schwerverletzte hat ein Verkehrsunfall in Ihmert gefordert. Weitere Unfälle gab es durch morgendliche Schneeglätte.
Ein Todesopfer und vier Schwerverletzte, unter ihnen ein Baby, sind die Bilanz eines schweren Verkehrsunfalls am Donnerstagabend in Ihmert.
Es ist 16.40 Uhr, als ein lauter Knall die Anwohner rund um die Tütebelle aufschreckt, wenige Minuten später wollen die Martinshörner im Ihmerter Tal nicht mehr verstummen. Per Sirenen ruft die Feuerwehr die Löschzüge Mitte und Süd zur Unterstützung. Mehrere eingeklemmte Personen und Schwerverletzte wurden per Notruf gemeldet. Die ersten Rettungskräfte vor Ort sehen ein Trümmerfeld. Auf der Ihmeter Straße haben sich ein Opel und ein Skoda frontal ineinander verkeilt.
Anwohner befreien Insassen aus den Autowracks
Anwohner sind die Ersthelfer vor Ort. Sie befreien die Insassen aus den Wracks. Die Feuerwehr fordert Rettungswagen und Notärzte aus Iserlohn und Altena zur Unterstützung an. Auch der Leitende Notarzt des Märkischen Kreises rückt aus. Lebensgefährlich sind die Verletzungen der Opel-Fahrerin aus Altena. Im Rettungswagen kämpfen Notarzt und Sanitäter um ihr Leben.
Vergeblich versuchen die Retter, einen Hubschrauber nach Ihmert zu beordern, prüfen Landeplätze auf dem beleuchteten Ihmerter Sportplatz oder an der Lungenklinik, doch das Wetter ist für den Helikopter zu schlecht. Die 72-jährige Frau verstirbt noch im Rettungswagen. Die vier schwerverletzten Insassen des Skoda aus Iserlohn und Hemer werden in umliegende Kliniken gefahren, unter ihnen das sechs Wochen alte Baby, das in die Kinderklinik gebracht wird.
Wie es zu dem Frontalzusammenstoß gekommen ist, gibt der Polizei zunächst Rätsel auf. Nach den ersten Ermittlungen hat die Opel-Fahrerin aus Evingsen kommend die beampelte Baustelle vor der Tütebelle auf ihrer Spur passiert, ist dann aus bislang ungeklärten Gründen hinter der Ampel auf die linke Spur gewechselt, ist dort etwa 100 Meter gefahren und dann ungebremst mit dem entgegenkommenden Skoda zusammengestoßen. Die Wucht des Aufpralls war so groß, dass der Skoda mehrere Meter zurückgeschoben wurde. Für die Rettungsarbeiten und die Unfallaufnahme musste die Landesstraße für mehrere Stunden voll gesperrt werden.
Fünf Verkehrsunfälle im morgendlichen Berufsverkehr
Für Feuerwehr und Polizei hatte der Donnerstag bereits hektisch begonnen. Der erste Schneefall sorgte im morgendlichen Berufsverkehr für erhebliche Probleme. Die Polizei verzeichnete in Hemer fünf Unfälle mit Blechschäden.
Bei einem Verkehrsunfall um 7.15 Uhr wurde ein Autofahrer leicht verletzt. Er fuhr mit seinem Renault auf dem abschüssigen Stübecker Weg in Richtung Geitbecke. Auf eisglatter Fahrbahn geriet er ins Schleudern. Das Auto kam von der Fahrbahn ab, fuhr in einen Hang und überschlug sich. Da eingeklemmte Personen gemeldet worden waren, rief die Feuerwehr den Löschzug Nord per Sirenen zur Verstärkung. Der Unfallfahrer konnte sich aber selber befreien. Die Straße musste für die Bergungsarbeiten und auch wegen der Glätte voll gesperrt werden.
An der Edelburg verkeilte sich kurz vor 8 Uhr ein Auto in einen Lastwagen. Im Stephanopeler Tal landete um 7.55 Uhr eine Frau mit ihrem Fahrzeug in der Leitplanke. Glücklicherweise wurde in keinem der Fälle jemand verletzt.
Auch auf anderen Haupt- und Nebenstraßen ging es zeitweise nur im Schneckentempo voran -- wenn überhaupt. Linienbusse hatten erhebliche Verspätungen, so dass Arbeiter und Schüler zu spät kamen. Steigungen wie Auf dem Kamp in Bredenbruch waren nicht mehr befahrbar. Selbst die Landesstraße im Ihmerter Tal war für einige Stunden eine durchgängige Eisfläche.
Quelle: IKZ Online, Ralf Engel