Aus 15 Metern mit Karacho auf den Asphalt

 

24.05.2019 - 00:00

Am Sauerlandpark werden Schrottautos für die erste Rescue- und Trauma-Challenge bei den Sicherheitstagen deformiert.
Ein lauter Rumms, und das Auto ist völlig deformiert. Aus 15 Metern Höhe und mit einer Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern stürzen gestern zahlreiche Schrottautos auf einem Gelände in der Nähe des Sauerlandparks auf den Asphalt, die kurz vorher noch an einem Kran gehangen haben. „Jetzt sieht der Wagen doch gut aus“, ist es aus den Reihen der Feuerwehr zu hören. Die Schrottautos werden am Wochenende für die Rescue-Challenge benötigt, die im Rahmen der Hemeraner Sicherheitstage stattfindet.
Vorbereitungen für die Rescue- und Traumachallenge
„Wir sind schon heute nach Hemer angereist, um Vorbereitungen für die Challenge zu treffen“, sagt Martin Rimroth von der Berufsfeuerwehr Wuppertal. Er ist der Vorsitzende der Vereinigung zur Förderung des deutschen Unfallrettungswesens (VDFU), und zusammen mit Kalle Boes und Andreas Brusch koordiniert er das für Außenstehende seltsam wirkende Geschehen, bei dem reihenweise Autos zerstört werden. Die drei sind ein eingespieltes Team. Martin Rimroth betont freudig, dass man noch nie so gute Autos für den Wettkampf hatte und richtet ein erstes dickes Lob an Andreas Schulte, Thomas Averhage und Bastian-Jendrik Rus von der Hemeraner Feuerwehr als Hauptorganisatoren der Sicherheitsstage. Die drei freuen sich, aber man sieht ihnen den Stress der letzten Tage und Wochen an.
22 Feuerwehrteams aus ganz Deutschland
An diesem Wochenende lädt der Sauerlandpark mit seinen Partnern zur ersten Rescue- und Trauma-Challenge nach Hemer ein. Rund um das Grohe-Forum treffen sich rund 22 Feuerwehrteams aus ganz Deutschland. Die deutschen Meisterschaften finden zum ersten Mal in Hemer statt und sind in das Mammutprogramm der Sicherheitsstage integriert.
Die Rettung eingeklemmter Personen ist eine der schwierigsten Aufgaben für Rettungsdienste und Feuerwehren. Auf beengtem Raum muss unter Zeitdruck und in Teamarbeit, ein Mensch mit den modernsten Möglichkeiten der Notfallmedizin aus einem oftmals verformten Fahrzeug befreit werden. Um einen steten Austausch von Wissen und Techniken zu fördern, gibt es die Vergleichswettkämpfe der Unfallrettung schon seit längerem im englischsprachigen Raum und seit 2006 auch in Deutschland.
Bei der sogenannten Deutschen Meisterschaft in der technischen Unfallrettung und der Trauma-Versorgung wird nicht die beste Mannschaft Deutschlands in der Unfallrettung bzw. das beste Team in der Trauma-Versorgung gesucht. Vielmehr geht es um den Erfahrungsaustausch untereinander und das Training, das Opfern auf den Straßen im Ernstfall zu Gute kommen wird. Es lernen Teams von anderen Teams.
Am Samstag und Sonntag starten die Teams jeweils zwei Mal. Unter anderem muss eine scheinbar verletzte Person durch eine Einheit versorgt und wenn möglich, in zehn Minuten befreit werden. Die Teams werden durch ein internationales Schiedsrichterteam bewertet.

Quelle: https://www.ikz-online.de/staedte/hemer/aus-15-metern-hoehe-mit-karacho-auf-den-asphalt-id221158741.html