ABC2 Betriebsunfall - Austritt von Salzsäure - Oesestr. Becke - Oesestr.

 

Datum: 11.05.2023
Alarmierungszeit: 02:28 Uhr
Einsatzende: 07:30 Uhr
alarmierte Einheiten: LZ Wache, LZ Nord, LZ Mitte, LZ Ost
ausgerückte Fahrzeuge LG Sundwig: LF10, Dekon-P
Stärke LG Sundwig: 3 / 10

 

In der Nacht wurden wir zu einem Gefahrstoffaustritt in einem Industriebetrieb im Ortsteil Becke gerufen. Wir waren mit 13 Kameraden am Einsatz beteiligt. Wir brauten unseren Dekontaminationsplatz mit dem Dekon-P aus und stellten einen Sicherheistrupp unter CSA

Hier der offizielle Einsatzbericht der Feuerwehr Hemer:

Chemikalienaustritt sorgt für nächtlichen Großeinsatz
Am Donnerstag, 11. Mai, meldeten Mitarbeiter einer Firma im Ortsteil Becke einen Chemikalienaustritt aus einem Behälter im Keller des Gebäudes. Zunächst wurde um 2.19 Uhr neben dem Löschzug der Wache auch die Löschgruppe Becke alarmiert. Vor Ort stellten die Einsatzkräfte fest, dass es sich bei der austretenden Flüssigkeit um Salzsäure handelte. Diese hatte sich bereits auf einer Fläche von ca. 40 Quadratmetern ausgebreitet und dabei mit anderen Stoffen reagiert, was zu einer starken Rauchentwicklung führte. Umgehend wurde das Einsatzstichwort auf ABC2 erhöht, womit auch die Löschgruppe Landhausen sowie der Löschzug Mitte mit der Dekontaminationsausrüstung alarmiert wurden. Der Löschzug Ost wurde zum Besetzten der Feuer- und Rettungswache ebenfalls alarmiert, kam aber mit dem Tanklöschfahrzeug auch in der Becke zum Einsatz.
Aufgrund der Säure und der entstehenden Dämpfe, konnten die Einsatzkräfte im Inneren des Gebäudes nur in Chemikalienschutzanzügen (CSA) vorgehen. Insgesamt wurden drei Trupps unter CSA eingesetzt, um die Ausbreitung der Flüssigkeit zu verhindern und verschiedene Messungen durchzuführen. Vor der Firma wurde der Dekontaminationsplatz aufgebaut, um die eingesetzten Trupps reinigen zu können.
Bevölkerung wurde gewarnt
Die Bevölkerung wurde vor einer möglichen Geruchsbelästigung gewarnt und sollte Fenster und Türen im betroffenen Bereich geschlossen halten. Eine akute Gefahr bestand aber nicht.
Unterstützt wurde die Einsatzleitung auch durch einen Fachberater Chemie aus Neuenrade sowie durch den stellvertretenden Kreisbrandmeister.
Nach dem Eintreffen einer Spezialfirma, die sich um die Reinigung und Entsorgung kümmerte, konnten die letzten Einsatzkräfte gegen kurz vor 7 Uhr wieder einrücken. Insgesamt waren 65 Einsatzkräfte vor Ort.