Datum: | 17.10.2020 |
Alarmierungszeit: | 19:02 Uhr |
Einsatzende: | 02:30 Uhr |
alarmierte Einheiten: | LZ Mitte |
ausgerückte Fahrzeuge LG Sundwig: | LF10/6, Dekon P |
Stärke LG Sundwig: | 2 / 8 |
Am Samstag Abend wurden wir zu einem entwickelten Brand einer Galvanik in Neuenrade mit unserer Dekoneinheit alarmiert.
Bei einem Galvanikbrand wurden mehrere CSA Träger aus den ABC Einheiten Plettenberg und Lüdenscheid eingesetzt, die von uns dekontaminiert wurden.
Wir waren mit einer Stärke 2/8 mit unserem Dekon-P und LF 10 am Einsatz beteiligt.
Hier der offizielle Pressetext der Feuerwehr Hemer:
Erschöpft, aber unverletzt, konnten die Hemeraner Einheiten, die sieben Stunden in Neuenrade im Einsatz waren, um 2.00 Uhr heute morgen nach Hemer zurückkehren.
Unter der Führung von Dekon-Zugführer Christian Tröster bestand die Hauptaufgabe der Einheiten im Errichten und Betreiben eines Dekontaminationsplatzes.
Stark vereinfacht gesagt, handelt es sich hierbei um eine aufblasbare Personendusche und ein An- und Umkleidezelt.
In der Dusche werden Einsatzkräfte, aber auch Zivilpersonen, die mit Gefahrstoffen in Berührung gekommen sind, unter strengen Sicherheitsvorkehrungen und Hygienevorschriften, gewaschen.
Je nach Einsatzlage kann dieser Dekontaminationsplatz größer oder kleiner ausfallen.
Hier der offizielle Pressetext der Feuerwehr Neuenrade:
Einsatz Brandschutz - Großbrand in Industriebetrieb
Wie fast jeden Samstag befanden sich rund 10 Einsatzkräfte des Löschzuges Stadtmitte am Gerätehaus in der Bahnhofstraße. Gegen 16:40 Uhr war aus Richtung Industriegebiet plötzlich eine schwarze Rauchsäule zu sehen. Um 16:41 Uhr wurden dann beide Löschzüge der Neuenrader Feuerwehr per Sirene und Meldeempfänger mit dem Stichwort "Feuer 2 (F2) - Entwickelter Brand Industrie" in die Osemundstraße alarmiert.
Nach wenigen Minuten trafen mit dem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug des Löschzuges Stadtmitte die ersten 8 Kräfte am Einsatzort ein. Zunächst wurde noch versucht, ein C-Rohr im Innenangriff vorzunehmen. Wenige Augenblicke später wurde jedoch klar, dass die Galvanik der Firma Tyrolit in Vollbrand stand. Aus dem Gebäude waren Detonationen zu hören und aus dem Dach des drangen meterhohe Flammen. Der Einsatzleiter beorderte mehrere Löschzüge und Hubrettungsfahrzeuge der umliegenden Feuerwehren zur Einsatzstelle. Zudem wurde der Alarm "Warnung der Bevölkerung/Warnung bei Gefahren" über Sirenen und die WarnApp NINA ausgelöst.
Zunächst wurde ein Außenangriff über mehrere Rohre und den Wasserwerfer des Teleskopmastes vorgenommen. Parallel dazu wurde geklärt, was und vor allem welche Gefahrstoffe sich im inneren der Halle befinden und brennen. Anschließend gingen mehrere Trupps in den Innenangriff, um eine Brandausbreitung an die angrenzenden Teile der Firma zu verhindern. Nach kurzer Zeit trafen unsere befreundeten Kameraden des Löschzuges Stadtmitte der Feuerwehr Werdohl ein und unterstützten uns tatkräftig bei der Brandbekämpfung.
Weitere Unterstützung erhielten wir von den Feuerwehren Balve, Plettenberg, Hemer, Menden, Lüdenscheid und Iserlohn, dem Kreisbrandmeister, dem ABC-Messzug des Märkischen Kreises, bestehend aus den Feuerwehren Herscheid, Meinerzhagen und Halver, der Drohneneinheit der Feuerwehr Nachrodt-Wiblingwerde, dem Rettungsdienst und Rettungsbus des Märkischen Kreises, der Polizei und dem Deutschen Roten Kreuz. Zusätzlich waren etliche Mitarbeiter der Wasserbehörde, des Ruhrverbrandes, des Energieversorgers, des Ordnungsamtes, etc. vor Ort. Für eine fabelhafte Verpflegung sorgte zunächst der Bürgermeister und das Hotel Kaisergarten, später dann eine Einsatzgruppe der Malteser, deren Kameraden sich tatkräftig um die Einsatzkräfte kümmerten. Falls wir jemanden vergessen haben, bitten wir um Entschuldigung.
Anwohner und Mitarbeiter der umliegenden Firmen wurden während des Einsatzes evakuiert und anderweitig untergebracht. Es wurden durchgehend Luft-, Wasser- und Bodenproben genommen, um die genaue Gefährdungslage für Mensch und Natur zu bestimmen. Der Ruhrverband und die Firma Lobbe kümmerten sich darum, dass das kontaminierte Löschwasser abgesaugt und fachgerecht entsorgt werden konnte.
Gegen 03:00 Uhr in der Nacht war das Feuer unter Kontrolle. Alle Kräfte konnten die Einsatzstelle verlassen, lediglich eine Brandwache des Löschzuges Stadtmitte verblieb an der Einsatzstelle, und überwachte die ausgebrannte Halle mit der Wärmebildkamera vom Korb des Teleskopmastes aus. Gegen 05:45 Uhr waren plötzlich wieder offene Flammen auf dem Dach zu sehen, sodass erneut der Löschzug Stadtmitte alarmiert wurde. Auch gegen 08:00 Uhr stieg an einem Klimagerät auf dem Dach erneut Rauch auf, auch hier wurde nachgelöscht.
Gegen 10:00 Uhr am Sonntag verließen letzten Endes alle Feuerwehrkräfte die Einsatzstelle, nachdem "Feuer aus" zur Leitstelle gemeldet wurde.
Zu Spitzenzeiten waren insgesamt rund 250 Einsatzkräfte vor Ort.
Wir danken der Feuerwehr Plettenberg, dass wir dessen Bilder veröffentlichen dürfen.